Die Freiwillige Feuerwehr war die erste Bürgerinitiative in der Fichtelgebirgs-Gemeinde, wenngleich dieser Begriff am Neujahrestag 1880, dem Zeitpunkt der Gründung auf Vereinsebene, noch unbekannt war.
Unter dem ersten Kommandanten Christian Herrmann und dem Vorstand Christof Herrmann sammelten sich damals fünfzig Männer mit dem Vorsatz, bei Brandgefahr jedem beizustehen. Nach kurzer Zeit war die Wehr so stark, dass fast in jedem der 95 Häuser ein Feuerwehrmann wohnte. Daraus sprechen eine Hilfsbereitschaft und ein Wissen um Zusammengehörigkeit.
Da im 19. Jahrhundert die Häuser vielfach mit Holzschindel oder Stroh gedeckt waren, war die Feuergefahr ungleich größer, zumal technische Hilfsmittel nur in bescheidenem Umfang zur Verfügung standen. Im gemeindlichen Protokoll vom 08. Februar 1880 ist verzeichnet, dass die vorhandenen Geräte, bestehend aus einer zweirädrigen Spritze und vier Feuerhaken der Freiwilligen Feuerwehr zur Benutzung übergeben wurden. In gemeinsamer Arbeit hatten die Mitglieder damals eine beachtliche Zahl von Löschweihern angelegt. Im Jahre 1903 löste dann eine fahrbare Saug- und Druckspritze die alten Geräte ab. Diese antiquierte Spritze wird heute noch im Feuerwehrhaus in Ehren gehalten. In dieser Zeit gehörte auch eine fahrbare Schiebeleiter zur Ausrüstung der Wehr. Im Jahr 1940 wurde eine Tragkraftspritze angeschafft, die ebenfalls noch heute im Gerätehaus besichtigt werden kann. Im Zweiten Weltkrieg wurde eine Garage neben dem alten Gemeindebüro der Feuerwehr als Gerätehaus zur Verfügung gestellt.
Nach Kriegsende verfügte Wehr über einen Pkw Opel P6 in dem Schlauchmaterial und Armaturen transportiert wurden, die Tragkraftspritze wurde von Hand an den Einsatzort gezogen. 1962 wurde dann mit dem Bau eines neuen Gerätehauses in unmittelbarer Nähe des Alten begonnen.
Im Herbst 1963 wurde es fertiggestellt und im darauf folgenden Frühjahr wurde das erste "richtige" Feuerwehrauto (ein LF 8 auf Opel Blitz, Aufbau Feuerschutz Ludwig Bayreuth) der Warmensteinacher Wehr übergeben.Anfang der siebziger Jahre wurde TSF auf Ford Transit ebenfalls Aufbau Feuerschutz Ludwig Bayreuth als zweites Fahrzeug übergeben.
Im Jahre 1984 konnte die Wehr nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit ihr neues Feuerwehrgerätehaus am Matthäus-Herrmann-Platz beziehen. Darauffolgend wurde im Jahre 1985 durch die Gemeinde ein Tanklöschfahrzeug auf Unimog beschafft, welches bis heute treue Dienste leistet.Mit Zustimmung des Gemeinderates wurde im Jahre 1987 aus den beiden Freiwilligen Feuerwehren Warmensteinach und Oberwarmensteinach der 16. Löschzug des Landkreises Bayreuth gebildet. Ebenfalls wurde im Jahr 1989 ein Mehrzweckfahrzeug auf VW LT beschafft.
Seit 1992 ist die Feuerwehr kontinuierlich mit Funkmeldeempfängern ausgerüstet worden, sodass die sog. stille Alarmierung ohne Sirenengeheul in der Gemeinde bereits Normalität ist. Auch wurde in den 90er Jahren ein Löschgruppenfahrzeug 8/6 (1994), sowie ein Rettungssatz (1996) beschafft. Hiermit war die gemeindliche Feuerwehr für Rettungseinsätze bestens gerüstet.
Das TSF auf Ford Transit und das MZF auf VW LT wurden im Jahr 2014 durch ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/16 ersetzt. Mit diesem Fahrzeug können seither jeglicher Arten von Einsätzen im Ortsgebiet und darüber hinaus abgearbeitet werden. Nicht zuletzt verdankt die Gemeinde dieses Fahrzeug einer Vielzahl an Spenderinnen und Spendern.
Gegenwärtig stehen der Wehr ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/16, ein Löschgruppenfahrzeug 8/6 und ein Tanklöschfahrzeug 8/18 auf Unimog zur Verfügung. Ergänzt wird der Fuhrpark durch 2 Anhänger (Schlauch und Ölschaden), sowie einen Mannschaftstransportwagen, welche allesamt durch den Feuerwehrverein beschafft und unterhalten werden. Hervorragend ist auch der Ausbildungsstand der Warmensteinacher Feuerwehr. Zahlreiche mit Erfolg abgelegte Leistungsprüfungen bestätigen dies. Zudem besitzen eine Vielzahl an Feuerwehrleuten umfangreiche weitergehende Aus- und Fortbildungen in diversen Fachbereichen des Feuerwehrwesens.
Erfreulicherweise besteht bei der Wehr kein Nachwuchsproblem. Knapp 50 aktive Feuerwehrleute und eine starke Jugendgruppe bestätigen dies. Dennoch soll die Jugend auch weiterhin immer wieder für diese große und wichtige Gemeinschaftsaufgabe gewonnen werden. Neben der Zielsetzung, den Mitbürgern Hab und Gut zu erhalten, wurde auf die Pflege der Kameradschaft großer Wert gelegt. Es waren stets verantwortungsbewusste Männer, die der Wehr als Vorstände und Kommandanten Profil gaben.
In Gedenken an den Verfasser Rolf Mündel (*1966 †2022)
Überarbeitet von Sebastian Herrmann